Theologische Anliegen
Apologetik
Das Profil der „Stimmen aus Maria Laach” ist vor dem Hintergrund der Entstehungssituation und der ersten Jahre des Bestehens zu verstehen. Angesichts der energischen Versuche des liberalen bzw. nationalen, sich säkular definierenden Staates, den Einfluss des Katholizismus und des Christentums allgemein aus dem öffentlichen Leben zurück zu drängen (vgl. Kulturkampf unter Bismarck), geht es um Verteidigung der katholischen Grundsätze auf allen Gebieten des Denkens und Lebens. Von 1862 bis 1872 befand sich die Redaktion im früheren (und dann auch wieder späteren) Benediktinerkloster Maria Laach, in dem eine Ausbildungsstätte für den Nachwuchs des Jesuitenordens eingerichtet war. Von 1872 bis 1914 mussten die Herausgeber wegen des Jesuitengesetzes aus dem Ausland heraus agieren (v.a. Benelux-Staaten), um sich dann 1914 in München anzusiedeln und die Zeitschrift umzubenennen in „Stimmen der Zeit”. Es handelt sich um eine der ältesten, noch bestehenden Kulturzeitschriften Deutschlands.
Offenheit
Mit den Veränderungen im Jesuitenorden wurde auch die Linie der Zeitschrift im Verlauf der Zeit modifiziert zu einer größeren Weltoffenheit hin, die Apologetik weniger als Abgrenzung denn in der Weise des Dialogs betreibt. Geblieben ist das Anliegen einer Auseinandersetzung mit allen Erscheinungsformen kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Lebens. Man versucht aber nun, die Wahrheitsmomente von Anfragen an die Kirche aufzugreifen und in einen auch selbstkritischen Dialog einzutreten. Wichtig sind dann v.a. in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Fragen der Inkulturation und der interreligiösen Beziehung.
Siehe auch Aufsätze zu den Jesuiten (IxTheo).