Theologische Anliegen
Apologetik
Offensive Auseinandersetzung mit Anfragen bzw. Angriffen auf die katholische Kirche und deren Lehre und Praxis. Argumentative Begründung der eigenen Position. Warnung vor häretischer Literatur und Meinung, Hinweis auf positiv Bedenkenswertes. Vergewisserung der katholischen Milieus über die Rechtgläubigkeit. Kampf für die Freiheit der Kirche gegenüber staatlichen Eingriffen (Ablehnung eines Staatskirchentums).
Konfessionalität
Es handelt sich um ein Publikationsorgan dezidiert katholischer und romtreuer Kreise. Man geht von der Überzeugungskraft der katholischen Lehre aus, wenn diese nur offen und detailliert sowie volksnah vermittelt wird. Ziel ist die Herausbildung und Stärkung eines möglichst homogenen und selbstbewusst agierenden katholischen Bevölkerungsteils, der seine Interessen in der öffentlichkeit zu vertreten weiß. Der Ultramontanismus gehört zur Schule der Neuscholastik. Daraus folgt ein profilierter Antimodernismus. Einen Höhepunkt erlebte der Ultramontanismus in der Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit für lehramtliche Verlautbarungen ex cathedra unter Papst Pius IX. (Papst 1846-1878).
Aktualität
Die Zeitschrift „Der Katholik“ entwickelt zunehmend Strukturen im Übergang von einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu einer katholischen Tageszeitung, v.a. in der Erscheinungsweise und inhaltlichen Akzentuierung. Die Auseinandersetzung mit tages- und kirchenpolitisch relevanten Ereignissen nimmt zu, ebenso das Gewicht kirchlicher Nachrichten.
Popularität
In Form und Methode arbeitet der Ultramontanismus mit modernen, volksnahen Mitteln, um einen möglichst großen Wirkungsgrad zu erzielen. Dazu gehören der Aufbau einer katholischen Presse, von Volksvereinen und Organisationen des politischen sowie sozialen Katholizismus.