Krankenakten sind eine besondere Art der Personalakten und Massenakten, die sich auf den einzelnen Menschen als Patienten beziehen und vor allem Unterlagen zu seinem Gesundheitszustand aus einer medizinischen Anstalt beinhalten. Das Universitätsarchiv Tübingen war für die Krankenakten des Universitätsklinikums zuständig und besitzt solche bereits ab dem 19. Jahrhundert. Im Zuge der geplanten Verselbständigung des Klinikums wurde ein Zentralarchiv des Universitätsklinikums aufgebaut. Mit der Umwandlung des Universitätsklinikums in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts der Universität Tübingen im Jahr 1998 wurden die neueren nicht archivreifen Krankenakten dem neu aufgebauten Zentralarchiv des Klinikums übergeben, das seitdem die entstehenden Akten verwaltet.
Von historischem Interesse sind Krankenakten der Euthanasieopfer des NS-Regimes, der Kriegslazarette oder von Patienten bekannter Mediziner. Eine Online-Stellung kann nur erfolgen, wenn keine Schutz- und Sperrfristen entgegenstehen.
Johannes Michael Wischnath: Historische Krankenakten im Universitätsarchiv Tübingen – eine Zwischenbilanz. In: Vom Sammeln, Bedenken und Deuten in Geschichte, Kunst und Psychoanalyse. Gerhard Fichtner zu Ehren, hrsg. von Ludger M. Hermanns / Albrecht Hirschmüller, Stuttgart 2013 (Jahrbuch der Psychoanalyse, Beiheft 25), S. 147–168.